Freitag, 21. Februar 2014

Stay strong and fake a smile.stay fucking strong

Ich fing an zu zittern als sie meine Narben und Wunden anstarrte und danach mich ansah."Was ist das?", fragte sie. Ich versuchte mich zu sammeln, meine Stimme nicht schwach klingen zu lassen. "Nichts! Reg dich nicht auf. Gibt nur Falten.", gut meine Stimme hatte sich einigermaßen normal angehört. "Nein, ich reg mich nicht auf. Ich werde mit dir darüber reden.", sie sah mich an. Ruhig. Gelassen. Ich zog meinen Ärmel wieder nach unten und versuchte mich innerlich zu beruhigen. Nach der Stunde liefen wir schweigend nebeneinander her. Als wir uns setzten fing sie an:"Also meine Liebe. Erklär mir mal wieso du das machst.". Ich konnte nicht. Nein. "Ist nicht so einfach das zu erklären.". Ich hielt keinen Augenkontakt. Sie hätte meine Angst gesehen. Meinen Schmerz. "Ich glaub ich weiß wieso du das machst. Es ist wegen deinem Vater hab ich Recht?"-"Joa kann schon sein.". Immernoch vermied ich jeglichen Augenkontakt und starrte die Wand an. "Das beschäftigt dich. Deswegen warst du auch so fertig. Klar ist das eine schwierige Situation und ich will dir jetzt nicht vorschreiben was du am besten tun kannst, aber vielleicht geht es dir besser wenn du ihn nur mal anrufst. Ja er wird sicher nicht sehr erfreut sein, dass du dich so lange nicht gemeldet hast, aber du kannst ihm mal alles sagen, was dich beschäftigt. Du kannst mir nicht erzählen dass du ihm nicht aus dem Weg gehst, denn das tust du sehr wohl. Es hört sich blöd an, aber du bestehst nunmal aus zwei Hälften. Die Situation mit deinem Vater ist nunmal schwierig.", sie sagte das so gelassen und ohne jeglichen anklagenden unterton. "Die Situation mit meinem Vater ist nicht schwierig. Hab mich dran gewöhnt."-"Natürlich ist die Situation schwierig. Deine Familie ist kaputt. Wenn man immer schlechtes über seinen Vater hört ist das nicht toll. So jetzt aber zurück zu dem eigentlichen Thema! Ich denke wegen deinem Vater fällt es dir schwer dich selbst zu lieben und zu akzeptieren, weil du von ihm nie die Bestätigung bekamst. Du bist eib tolles Mädchen und ich hab dich sehr lieb. Aber du musst dich selbst lieben, erst dann kann dich auch jemand anders lieben. Du musst dir selbst helfen aus diesem Loch rauszukommen, da kann dir niemand helfen. Und du musst es wollen.", wieder starrte ich die Wand an. "Ich will ja.", sagte ich wohl wenig überzeugt. "Süße wenn du gewollt hättest wärst du schon lange aus diesem Loch draußen. Ich kann nicht verstehen was dich hindert. Du hast doch deinen Freund und du bist doch glücklich mit ihm! Ich versteh nicht wieso du sowas dann noch machst und wieso du noch in diesem Loch bist.", sie sah mich an. Ich spürte es. "So genug geredet.", sagte sie und nahm ihr Handy in die Hand. Ich schielte zu ihr rüber und sagte so ruhig ich konnte:"Ich geh dann mal." Sie sah mich an. Ich hoffte, dass sie nicht sah wie ich zitterte. "Okay bis dann.". Ich zitterte noch den halben Tag. Als ich sie noch einmal in der Pause traf untethielten wir uns normal. Alles war überraschend normal, bis sie plötzlich kurz die hand auf meinen Arm legte und mich mit einer Mischung aus Enttäuschung, Trauer und Mitleid ansah. Ich hasste diesen Blick. Trotzdem lächelte ich. Mein schönstes fake-Lächeln.

Keine Kommentare: