Montag, 17. März 2014

Sorry.

Machen wir uns nichts vor Mutter. Du warst nicht da, als ich dich brauchte. Du hast keine Ahnung mehr von deinem kleinen Mädchen. Du weißt nicht, dass ich mich selbst verletze, dass ich an Selbstmord denke. Schon okay. Du hast es schwer. Ganz allein mit mir. Ohne meinen Vater. Ja du hattest niemanden. Du warst allein. Vielleicht auch etwas überfordert mit mir. Mit deinem kleinen Mädchen, welches sich schon mit 6 Jahren selbst verletzte und von abhauen träumte. Welches nicht mehr da sein wollte, weil es alles falsch machte und nie das Gefühl hatte gut genug für dich zu sein.  Das überforderte dich. Ich überforderte dich. Dann entschiedest du dich meinem Vater aus dem Weg zu gehen. Ihn zu hassen, gut hassen wäre übertrieben, aber du wolltest nichts mehr wirklich mit ihm zu tun haben. Dann kam ich in die Pupertät und ja wir stritten uns oft. Natürlich war ich immer Schuld. Aber wie sagst du doch immer so schön? "Hör auf dir selbst an allem die Schuld zu geben.". Leicht gesagt, aber das habe ich doch nie gelernt, weil du mir doch auch an so vielem die Schuld gabst. Du machtest mir Druck. Wegen der Schule. Schule machte mir Druck. Und ich machte mir sowieso Druck, denn ich wollte einmal  gut genug für dich sein. Doch das war ich nie. Nein. Du fandest immer irgendetwas. Immer irgendetwas was ich nicht gut gemacht hatte. So kamen vielleicht auch meine Versagensängste. Ja und jetzt. Jetzt hast du niemanden an dem du deine Aggressionen und Stimmungsschwankungen auslassen kannst. Also bin ich dein Opfer. Man sollte meinen ich wäre jetzt stärker. Meine Welt würde nicht bei jeder kleinen Kritik von dir zusammenfallen. Doch so ist es nicht. Im Gegenteil. Es macht mich fertig, wenn du mich anschreist, mir sagst was ich noch alles tun soll. Was ich alles falsch mache. Ich will dir nicht an allem die Schuld geben. Nein, wir hatten auch viele gute Zeiten, aber ja..du hast mich schon kaputt gemacht. Hast mich sehr oft enttäuscht. Wie soll ich Menschen trauen? Wie soll ich vertrauen? Mich selbst lieben? Vielleicht merkst du jetzt, dass es mir nicht mehr gut geht, dass meine Welt oft grau und leer ist. Vielleicht geht dir langsam ein Licht auf. Ja du hast Angst mich loszulassen, weil du zu wenig Zeit mit mir hattest, weil du einfach so oft weg warst. Weil ich anfange mein eigenes Leben zu leben. Aber ich denke du wirst nichts an deinem Verhalten ändern, auch wenn du mich liebst. Du hast in vielen Dingen versagt. Das kann ich nicht leugnen. Es tut mir leid, dass ich so eine schlechte Tochter bin.

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